Aikido-Institut München

Aikido



Im Wesentlichen besteht Aikido aus Energiearbeit und Atemtechnik, die in ausgewogenen, fließenden Bewegungen umgesetzt wird. Aikido fördert die Beweglichkeit, die Konzentration und die geistige Klarheit, die zur freien Entfaltung der Persönlichkeit führt. Es entspricht eher der shintoistischen und taoistischen Lehre innewohnende Einfachheit und Naturverbundenheit und offenbart dadurch die größeren Zusammenhänge der kosmischen Harmonie in Bezug auf unsere unmittelbare Umwelt. Seine fortwährende Übung bietet die Möglichkeit, einen hohen Grad an Effizienz und Wirksamkeit in der Kampfkunst zu erreichen.

Prinzipien   Die Aikidobewegungen basieren auf dem Prinzip von Kreis, Kugel und Spirale. Die Angriffskraft eines Gegners wird aufgenommen und durch Kreis und spiralförmige Bewegungen umgeleitet. Zwei grundlegende Bewegungen werden benutzt, um dem Angriff auszuweichen: Irimi (Yang) und Tenkan (Yin).Die genaue Ausführung der Fußbewegungen ermöglicht eine schnelle Verlagerung des Körpers in die gewünschte Position. Es sind aber nicht allein solche technische Merkmale, die Aikido charakterisieren. Vielmehr ist es das bewußte (und später, unbewußte) Einsetzen des "Ki", des Energieflußes, welche jede Aikido Bewegung begleitet.Dadurch wirkt die Bewegung wie eine dynamische Kugel, die sich in jede Richtung bewegt und ausdehnt, den Angreifer und seine Energie aufsaugt, einhüllt und in die Leere führt. Um das "Ki" zu entwickeln werden in Aikido verschiedene Atem-und Meditationsübungen durchgeführt, die unter dem allgemeinen Begriff "Kokyu dosa" bezeichnet werden. Sie haben teilweise ihren Ursprung in alten tantrischen Übungen. Der chinesische Philosoph Wang Chung (27-29 n. Ch.) beschrieb "Ki" als die Ursubstanz,die ursprüngliche Energie, die das "Tao" hervorbringt, das Grundgesetz der Natur, "Ki" ist die kosmische Energie, die sich mit der Atmung verbindet. Bei der Geburt erhält jedes Wesen sein "Ki" als Lebensimpuls. Durch seinen Tod fließt das "Ki" in die Natur und den Kosmos zurück.

Geschichte   Verteidigungstechniken, die von chinesischen Mönchen nach Japan gebracht wurden, fanden schnelle Verbreitung in der sich damals entwickelnden Samuraikaste. In dieser Zeit (850-880 n.Ch.) entstand das "Daito-Ryu-Aiki-Jutsu", welches Grundlagen des heutigen Aikido schon beinhaltete. Erst 1931 gelang Morihei Ueshiba (1883-1969) die Zusammenfassung einer Lehrmethode, die auf hohen ethischen Werten beruht und buddhistische, taoistische sowie shintoistische Philosophie mit dem alten Bujutsu (Kunst des Kriegers) verband. Er nannte diese Lehre Akido", welches der Weg (Do) zur Harmonisierung (Ai) der eigenen Lebensenergie mit der kosmischen Energie (Ki) ist.